Der Gewerbepark Frankenheim spült Jahr für Jahr etwa eine halbe Million Euro an Gewerbesteu­ern ins Säckel der Stadt Markranstädt. Einen nicht ganz kleinen Anteil an dieser stolzen Summe dürfte die Vorzeigefirma Frank Fahrzeugbau GmbH beitragen. Das Handwerksunternehmen ist erfolgreicher Bestandteil des Automobillandes Sachsen und verlässlicher Partner vieler Kunden in den Bereichen Wartung von Zugfahrzeugen/Anhängern sowie bei der Produktion von Fahrzeugaufbauten und der Herstellung maßgeschneiderter Spezialfahrzeuge. Schwerpunktmäßig bieten fast 100 Fachleute – viele davon selbst „gezüchtete“ Nachwuchskräfte – exzellente Service-Leistungen für Schwerlast- und Fahrzeugtransporter, Tank- und Silofahrzeuge sowie Gastransporter. Selbstverständlich werden dabei alle marktführenden Hersteller vertreten.
Anfang des Jahres besuchte Leipzigs Handwerkskammerpräsident Claus Gröhn gemeinsam mit Henry Graichen, dem Landrat des Landkreises Leipzig, und Vertretern der Stadt Markranstädt sowie der Kreishandwerkerschaft Landkreis Leipzig das Kraftfahrzeugtechnik-Unternehmen. Firmengründer Klaus Frank, der die operativen Geschäfte längst in die fähigen Hände seines Sohnes Andreas gelegt hat, aber dennoch zu den Aktivposten der Firma zählt, ließ es sich nicht nehmen, den Besuch über das riesige Firmengelände zu führen und sowohl Einblicke in das technische Know-how als auch in die Firmengeschichte zu geben. Schnell wurde den Besuchern klar, dass die Familie Frank für ihr Handwerk brennt und ohne diese Passion kaum eine solch positive Be­triebsentwicklung möglich gewesen wäre.

Unternehmerischer Mut und Service-Mentalität

Klaus Frank skizzierte, welches unter­nehmerische Risiko er nach der Wende eingegangen war, als er für den Übergang seines Unternehmens in die Marktwirtschaft im großen Stil investieren wollte und sein gesamtes Hab und Gut als Sicherheit bei der Bank verpfändete. Und wie sein Traum kurzzeitig auf der Kippe stand, als ihm die Bank einen Großkredit für die Bebauung des 5.200 Quadratmeter gro­ßen Hallenkomplexes im Gewebepark verwehrte. Zu diesem Zeitpunkt waren aber bereits die ersten, mit Eigenmitteln finan­zierten Baumaßnahmen angelaufen. Ein kurzer Schock für den Firmenchef, auf den eine typische Unternehmerreaktion folgte. „Jetzt muss es weitergehen“, sagte sich Frank und suchte sich kurzfristig eine neue Bank als Partner. Die dürfte dann mit den pünktlichen Kreditrückzahlungen höchst zufrieden gewesen sein.

Infrastruktur-Hausaufgaben für Stadt und Landkreis

Heute ist das Unternehmen dank kluger unternehmerischer Entscheidungen und engagierter Mitarbeiter schuldenfrei, hat ein großes Einzugs- beziehungsweise Tä­tigkeitsgebiet inklusive der Niederlassung in Chemnitz und denkt bereits an die nächste Vergrößerung. Um für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet zu sein, sollen zusätzliche Flächen im Gewerbepark ge­nutzt werden. Zu diesem Vorhaben wurden beim Betriebsbesuch gleich Gespräche mit den Vertretern der Stadtverwaltung auf­genommen.

Auch ein Problem bei der Straßenanbindung des Gewerbegebietes kam auf die Agenda. Zwar gibt es grundsätzlich eine exzellente Anbindung an die A9, jedoch bereitet die Zufahrtsstraße Richtung Dölzig nicht nur den Fahrzeugprofis, sondern auch anderen Chefs Sorgen. Wenn sich zwei größere Fahrzeuge begegnen – was bei den vielen Nutzfahrzeugen, die zum Gewerbepark fahren keine Seltenheit dar­stellt – ist die Straße viel zu schmal. Ein Problem, auf das die Gewerbetreibenden schon seit Jahren aufmerksam machen. An Stadtverwaltung und Landrat gab es deshalb die „Hausaufgabe“, zu prüfen wie Abhilfe geschaffen werden kann.

Soziales Engagement als Selbstverständlichkeit

Im Gespräch mit Andreas und Klaus Frank, die bereits seit 28 Jahren Seite an Seite arbeiten, wurde auch deutlich, dass in Frankenheim verantwortungsvolles Unternehmertum gelebt wird. Neben einer ex­zellenten Berufsausbildung, die der Seniorchef lakonisch mit den Worten „Ausbilden, ausbilden, ausbilden ist das A und 0 für die Fachkräftesicherung“ kommentiert, setzen er und sein Team auf Aktivitäten für die Region, in der sie verwurzelt sind. Sie sind ehrenamtlich in verschiedenen Gremien aktiv, organisieren Events, wie das beliebte Kindernachtrennen auf der Leipzi­ger Radrennbahn und unterstützen andere sportliche und soziale Projekte mit Sponsoring. Dabei ist dieses Engagement kein kalkulierter Bestandteil der Geschäftsstrategie oder des Marketings, sondern entsteht, weil die Familie und die Mitarbeiter Spaß an der Sache haben und soziales Engagement für sie selbstverständlich ist.

Quelle: Deutsches Handwerksblatt 02/2017

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