Mit dem Framo auf der Fahrt nach Schweden
Markranstädt. Mit dem kleinsten Lastkraftwagen aus DDR-Zeiten, einem Framo/Barkas V901/2, tuckerten kürzlich Seniorchef Klaus Frank von der gleichnamigen Fahrzeugbaufirma und sein langjähriger Mitarbeiter Dieter Stephan anlässlich der 16. Deutschlandtour für historische Nutzfahrzeuge nach Schweden. Neun Tage lang dauerte die Reise.
Der 29 PS starke Framo wurde zwischen 1954 bis 1961 beim sächsischen Automobilbauer in Frankenberg gebaut. Franks liebevoll gepflegter Oldtimer stammt aus dem Jahr 1956. Er bekam nach einer umfangreichen technischen Instandsetzung 2016 ein Plangestell. Die Ladefläche könne mit wenigen Handgriffen in eine „Suite“ von 3,84 Quadratmetern verwandelt werden, so Frank. Sie biete nicht nur Platz für Reisegepäck und Werkzeug, sie sei auch Schlafgelegenheit für das Fahrpersonal – das Duo hat die ganze Reise im Auto übernachtet.
Die rund 1800 Kilometer führten zum größten Teil über Landstraßen. In Schweden waren die Oldie-Freunde überwiegend auf der alten Reichsstraße 1 unterwegs. Es gab zusätzlich 600 Kilometer lange Fährpassagen von Kiel nach Göteborg und zurück über Trelleborg nach Saßnitz zu bewältigen. Das Land hatte sie mit strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen empfangen.
Die Bedingungen für Oldtimerfahrzeuge ohne Klimaanlage, Servolenkung, Automatikgetriebe und Bremskraftverstärker waren also hervorragend. „Nicht nur bei den Lenkvorgängen entwickelte sich ein besonderes Verständnis für die Berufsbezeichnung Kraftfahrer“, sagte Frank.
Oldtimerfreunde finde man in Schweden auf Schritt und Tritt, stellten die Markranstädter fest. Man könne an keinem Rasthaus und an keiner Tankstelle anhalten, ohne dass nicht sofort der Chef und die Gäste mit einem Fotoapparat zur Stelle sind und fachsimpeln möchten. Auch die Begeisterung am Straßenrand und an den Etappenzielen sei erstaunlich gewesen.
Quellennachweis: LVZ vom 28.September 2018